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 Satureja's Forum für ätherische Öle und Räucherwerk
  Suche:

 Lavendelöl Barreme 16.09.2004 (21:54 Uhr) Anshaa
Hallo Gitta

ich habe bei meiner äO Bestellung gestern wirklich Stunden gebraucht. Mit meinem Farfalla-Prospekt habe ich immer die Lat. Namen verglichen und falls abweichend, gegoogelt... ufz... es ist wirklich mega schwierig. Und einige Male bin ich auch auf nicht so tolle Sachen gestossen... Naja, was ich jetzt eigentlich fragen wollte: Ich habe unter anderem dann auch folgendes äth. Oel gekauft:

Lavendelöl Barreme 50/52 (extra fein)
Lavandula angustifolia, Frankreich

Ich dachte, dass dies der Lavendel fein ist, also den Lavendel, der für so vieles gut ist... halt eben der
Lavandula angustifolia, Frankreich - wie ich ihn immer bei Farfalla gekauft habe. Habe aber über google auch nicht rausgefunden, was denn das Barreme nun heisst...

Bei einem anderen Anbieter habe ich jetzt gesehen, dass der den Lavendel Barreme einiges günstiger verkauft, als Lavendel fein... hm... und nun frage ich mich, ob da doch etwas "minderwertiges" daran ist? Was heisst denn nun dieses BArreme 50/52?

Ist das gute Qualität?

Ich hoffe du kannst mir wie schon öfters weiterhelfen...:-)

Vielen Dank für deine Antwort
und viele Grüsse

Anita




 Re: Lavendelöl Barreme 17.09.2004 (08:36 Uhr) Gabriela
Hallo Anita,

eine super Frage, die ich aber leider nicht beantworten kann. Denn was sich hinter der Bezeichnung Lavendel Barreme verbirgt oder Lavendel Mont Blanc, der wird auch oft angeboten, da habe ich keine Ahnung. Einfach bei der Firma direkt nachfragen, eine Qualitätsbezeichnung ist das auf keinen Fall.

Selbst im neuesten Forumsheft "Lavendel zwo", wo ganz viele Lavendelsorten und Anbaugebiete besprochen werden und auch die diversen Qualitätsbezeichnungen angesprochen werden, kommen diese Lavendelbezeichnungen überhaupt nicht vor.

Aber dafür gibt es ganz viele geklonte Lavendelpflanzen und mittlerweile auch Züchtungen, wie die Sorte Mailette, die sich ganz problemlos überall anbauen lässt und einen hohen Ölertrag hat. Denn der echte Lavendel fein ist weitaus schwieriger anzubauen.

So schreibt Jean Claude Pichot in seinem Artikel "Lavendel-Superstar - über Anbau, Sorten und Arten": Die Produktion von Lavendel fein ist schwierig und sinkt ständig. Gezüchtete Lavendelsorten werden importiert, die Industrie will ein standardisiertes und billiges Produkt, viele Hersteller vergessen die Anbauform (Stecklinge oder Aussaat) zu erwähnen - all das hat die Produktion des ätherischen Lavendel fein-Öls zusammenbrechen lassen.

Und im selben Heft hat Erich Schmidt in seinem Artikel "Mein Lavendel riecht aber anders - der Duft erklärt die Herkunft" eine Tabelle eingeführt, in denen er den französischen echten Lavendel fein aus Frankreich und die verschiedenen geklonten Sorten ebenso aus Frankreich und anderer Länder (bis Australien) nebenan gestellt und die Inhaltsstoffangeben dazu geschrieben hat. Und natürlich hat der echte Lavendel fein das reichste Inhaltsstoffspektrum gegenüber seinen geklonten Mitfavouriten.

Aber vielleicht weiß im Forum irgendjemand was es mit diesen Bezeichnungen Barreme und Mont Blanc auf sich hat.

Liebe Grüße

Gabriela
 Re: Lavendelöl Barreme 17.09.2004 (09:57 Uhr) Cassilde
Hallo Gabriela, Hallo Anita
ich könnte mir aber vorstellen, das wirklich das Herkunftsgebiet gemeint ist. Ich habe diese Duftbezeichnung nämlich bei Duft+Schöhnheit im Katalog gefunden. Und da gibt es den Lavendel fein, den mit Zusätzen Mont Blanc, Baremme und Provence und die letzten beiden sind mir als Department in Frankreich bekannt. Bei Mont Blanc bin ich mir nicht so sicher. Aber wegen der Qualität würde ich auf jeden Fall die Firma fragen, wie Gabriela geraten hat.
Grüße Carmen
 Re: Lavendelöl Barreme 17.09.2004 (19:35 Uhr) Daniela
Hallo ihr,

ich habe bei Baccararose.de nachgefragt, die auch die Sorten Barreme und Mont Blanc anbieten.

Hier die Anwort:

Lavendelöl wird. u.a. nach dem Gehalt des Hauptbestandteils unterschieden.
Die Type Mont Blanc hat einen Gehalt von 38/40% (und erfüllt auch nebenbei
die Spezifikationen des Eur. Arzneibuchs), während Barrême extra fein 50/52%
aufweist. Ursprünglich hatte ich ein anderes Lavendelöl im Sortiment, das
mit 56% Gehalt selbst über der Spezifikation der Ph. Eur. lag. Manche Kunden
fanden das als zu scharf/intensiv, in einem Fall wurde sogar minderwertige
Qualität vermutet. :-(

Um derlei Irritationen über den Gehalt und die Qualität zu vermeiden, biete
ich nun die beiden gängigsten Typen unter den geläufigen Bezeichnungen an,
damit ist natürlich auch eine direkte Vergleichbarkeit in Qualität und Preis
gegeben. Den scheue ich nicht, da ich auf Qualität achte und nur von
namhaften Adressen meine Ware beziehe.

Mit freundlichem Gruß
Dagmar Köhler

---
LG

Daniela
 Frage an Daniela 17.09.2004 (22:42 Uhr) Ela
Hallo Daniela!

Hast Du schon einmal bei Baccararose bestellt?

Hab mir die Seiten auch schonmal angeguckt. Mich würde interessieren, wie gut die ä.Ö. wohl sind?

Wenn schon jemand Erfahrungen mit den Produkten hat, würde mich Eure Meinung dazu interessieren.

LG

Ela



> Hallo ihr,
>
> ich habe bei Baccararose.de nachgefragt, die auch die
> Sorten Barreme und Mont Blanc anbieten.
>
> Hier die Anwort:
>
> Lavendelöl wird. u.a. nach dem Gehalt des
> Hauptbestandteils unterschieden.
> Die Type Mont Blanc hat einen Gehalt von 38/40% (und
> erfüllt auch nebenbei
> die Spezifikationen des Eur. Arzneibuchs), während
> Barrême extra fein 50/52%
> aufweist. Ursprünglich hatte ich ein anderes Lavendelöl
> im Sortiment, das
> mit 56% Gehalt selbst über der Spezifikation der Ph. Eur.
> lag. Manche Kunden
> fanden das als zu scharf/intensiv, in einem Fall wurde
> sogar minderwertige
> Qualität vermutet. :-(
>
> Um derlei Irritationen über den Gehalt und die Qualität
> zu vermeiden, biete
> ich nun die beiden gängigsten Typen unter den geläufigen
> Bezeichnungen an,
> damit ist natürlich auch eine direkte Vergleichbarkeit in
> Qualität und Preis
> gegeben. Den scheue ich nicht, da ich auf Qualität achte
> und nur von
> namhaften Adressen meine Ware beziehe.
>
> Mit freundlichem Gruß
> Dagmar Köhler
>
> ---
> LG
>
> Daniela
 Re: Lavendelöl Barreme 18.09.2004 (09:06 Uhr) Gabriela
Hallo Daniela,

vielen Dank für die Beantwortung der Frage. Das ist mir so ziemlich neu, denn wie schon beschrieben, namhafte Aromatherapeuten, ich verweise mal wieder auf das Forum Essenzia und das neueste Heft "Lavendel zwo", die vor allem das Lavendelöl für die Aromatherapie benötigen, unterscheiden hier komplett anders.

Schön ist auch der Verweis auf die Spezifikationen des Arzneibuchs, denn solche Öle sind verschnitten und verpanscht. Denn alles was über das Arzneibuch geregelt ist, sind Verschneidungen mit anderen ätherischen Ölen meist derselben Pflanzenfamilie und/oder synthetische Zusätze (beim Lavendelöl findet sich meist snythetisches Linalool um die Qualität hochzupuschen). Denn solche DAB-Öle oder Öle die dem europäischen Arzneibuch entsprechen sind industriell bearbeitete ätherische Öle, die natürlich günstiger sind, wie ein unverfälschtes Naturprodukt.

Buchtipp zum Thema: Ätherische Öle - Anspruch und Wirklichkeit von Reinhold Carle. Ich habs in diesem Forum schon mal besprochen.

Liebe Grüße

Gabriela
 Re: Lavendelöl Barreme 18.09.2004 (15:05 Uhr) Anshaa
Hallo ihr lieben

vielen Dank für eure Hilfe und die Antworten.

Ich habe bei behawe bestellt, da die auch in die Schweiz liefern und ein Konto in der Schweiz haben. (keine spesen für mich - echt toll). Sie haben geschrieben, dass die äth. Oele die sie mit "naturrein" bezeichnen 100% reine äth. Oele sind und diese nicht verschnitten oder verpanscht seien. Das würde kontrolliert werden und sie stehen mit ihrem Namen dafür.

Also kann ich ja davon ausgehen, dass es sicher nicht gepanscht ist...(man kann ja nicht anders als vertrauen:-)

Sind denn 50/52% Hauptbestandteil nicht ein gutes Zeichen? Vielleicht geben die anderen das ja einfach nicht an...

Ich denke also, ich kann das Oel ohne "schlechtes Gewissen" gebrauchen, oder?

Vielen Dank nochmals für eure Bemühungen und

herzliche Grüsse
Anita



Hallo Daniela,
>
> vielen Dank für die Beantwortung der Frage. Das ist mir
> so ziemlich neu, denn wie schon beschrieben, namhafte
> Aromatherapeuten, ich verweise mal wieder auf das Forum
> Essenzia und das neueste Heft "Lavendel zwo", die vor
> allem das Lavendelöl für die Aromatherapie benötigen,
> unterscheiden hier komplett anders.
>
> Schön ist auch der Verweis auf die Spezifikationen des
> Arzneibuchs, denn solche Öle sind verschnitten und
> verpanscht. Denn alles was über das Arzneibuch geregelt
> ist, sind Verschneidungen mit anderen ätherischen Ölen
> meist derselben Pflanzenfamilie und/oder synthetische
> Zusätze (beim Lavendelöl findet sich meist snythetisches
> Linalool um die Qualität hochzupuschen). Denn solche
> DAB-Öle oder Öle die dem europäischen Arzneibuch
> entsprechen sind industriell bearbeitete ätherische Öle,
> die natürlich günstiger sind, wie ein unverfälschtes
> Naturprodukt.
>
> Buchtipp zum Thema: Ätherische Öle - Anspruch und
> Wirklichkeit von Reinhold Carle. Ich habs in diesem Forum
> schon mal besprochen.
>
> Liebe Grüße
>
> Gabriela
 Re: Lavendelöl Barreme 18.09.2004 (19:59 Uhr) Gabriela
Hallo Anita,

also ich habe mir die Seite angesehen und würde dieses Lavendelöl auf gar keinen Fall für aromamedizinische Zwecke, wie bei Verbrennungen, für die Erste-Hilfe usw. gebrauchen.

Für die kosmetische Seite liegt das in der Ansichtssache des Verbrauchers.

Zur Aussage nicht verschnitten und verpanscht, vielleicht nochmal nachfragen, mit welchen Analysemethoden die Reinheit des Öles festgestellt wird. Denn einige der Analysemethoden sind mittlerweile veraltet und es können damit überhaupt keine Verschneidungen, Verpanschungen oder synthetische Zusätze festgestellt werden. Aus diesem Grund werden bei guten Herstellern die ätherischen Öle mittels der chiralen GC (Enantiomerentrennung) oder neueste Methoden sind z.B. die Kristallanaylse, die sofort Aufschluß darüber gibt, ob das ätherische Öl rein oder verpanscht ist. Vor Jahren gabs mal einen großen ätherischen Ölskandal ausgelöst durch den Öko-Test, der mittels der chiralen GC viele Verpanschungen in den ätherischen Ölen festgestellt hat, zum Ärger vieler Händler, die davon nichts wußten und sich auf die Hersteller verlassen haben.

Noch ein kleiner Hinweis zum Thema 50/52 % oder 48/50 % der Hauptinhaltsstoffe. Kein ätherisches Öl nimmt so nebenbei die Spezifikationen der div. Arzneibücher mit. Im Gegenteil, je nachdem wo ein ätherisches Öl angebaut, auch wie es angebaut wird und welche klimatischen Verhältnisse vorliegen, die ja jedes Jahr schwanken, schwanken auch die Inhaltsstoffe im ätherischen Öl und das z. Teil gravierend. Und bei solchen Aussagen ist immer Vorsicht angebracht, denn meist wird hier nachgeholfen. Mittels aufpeppen mit anderen Pflanzen oder synthetischen Zusätzen oder Rektifikation, d.h. mehrmaliges destillieren um zuviele oder unerwünschte Inhaltsstoffe zu entfernen und das Öl somit auf einen Standard zu bringen.

Damit sind solche ätherischen Öle genauso gut, wie die ätherischen Öle, die sich in den diversen industriellen Kosmetikprodukten wiederfinden. Aber für aromamedizinische Anwendungen sind solche Produkte überhaupt nicht geeignet und das gilt es eigentlich zu beachten. Denn die medizinische Seite ist was ganz anderes, als für die Duftlampe oder die Kosmetik.

Liebe Grüße

Gabriela
 Re: Lavendelöl Barreme 18.09.2004 (21:07 Uhr) Anshaa
Hallo Gabriela

danke fürs nachschauen.

jetzt bin ich aber echt sauer. Ich mache ja meine gesamte Kosmetik selber (Hobbythek) und brauche die äth. Oele hierfür. Unter anderem eben auch für Heilsalben, für die Kinder (Verbrennungen, Insektenstiche etc.etc.) Natürlich möchte ich nur 100%ige naturreine äth. Oele dafür benutzen. Da ich ja auch recht misstrauisch war, habe ich ein mail an behawe gemacht und auch umgehend Antwort bekommen. Die Bezeichnung naturrein würde mir garantieren, dass es sich eben um ein 100% naturreines äth. Oel handelt, ohne Verschnitte etc. Die Oele, die verändert wurden, haben sie als "natürlich" bezeichnet.

Und da diese Firma ja auch sämtliche Hobbythek Produkte, bzw. Rohstoffe verkauft, und sich Behawe Naturprodukte nennt, ist ja klar, dass die äth. Oele sicherlich auch für kosmetische, oder aromatherapeutische Zwecke gebraucht werden. (Und ich hab ja extra noch nachgefragt!). Wenn das so ist, wie du schreibst, dann wäre das ja ganz gewaltig... aber dann hätten die doch inzwischen bestimmt schon recht viel Aerger bekommen???

Mir stinkts jetzt also wirlich mit den äth. Oelen - nie ist man sicher und immer muss man Angst haben... Vorallem habe ich Stunden mit der Bestellung verbracht, weil ich wirklich alles ganz genau nach dem lat. Namen kontrolliert habe.

Ich habe da noch div. andere äth. Oele gekauft - unter anderem das teure Rosenöl, Jasminöl und das Neroli... weils halt eben einiges günstiger ist als in der Schweiz:-)
Alles zusammen sicher für etwa 200.- Euro. Na Bravo.

Ich kanns mir schlicht nicht leisten, diese Oele nur für die Duftlampe zu brauchen :-((((

Tja - trotzdem vielen lieben Dank für deine Hilfe und Nachforschung.

Schönes Wochenende
Gruäss, Anita


Hallo Anita,
>
> also ich habe mir die Seite angesehen und würde dieses
> Lavendelöl auf gar keinen Fall für aromamedizinische
> Zwecke, wie bei Verbrennungen, für die Erste-Hilfe usw.
> gebrauchen.
>
> Für die kosmetische Seite liegt das in der Ansichtssache
> des Verbrauchers.
>
> Zur Aussage nicht verschnitten und verpanscht, vielleicht
> nochmal nachfragen, mit welchen Analysemethoden die
> Reinheit des Öles festgestellt wird. Denn einige der
> Analysemethoden sind mittlerweile veraltet und es können
> damit überhaupt keine Verschneidungen, Verpanschungen
> oder synthetische Zusätze festgestellt werden. Aus diesem
> Grund werden bei guten Herstellern die ätherischen Öle
> mittels der chiralen GC (Enantiomerentrennung) oder
> neueste Methoden sind z.B. die Kristallanaylse, die
> sofort Aufschluß darüber gibt, ob das ätherische Öl rein
> oder verpanscht ist. Vor Jahren gabs mal einen großen
> ätherischen Ölskandal ausgelöst durch den Öko-Test, der
> mittels der chiralen GC viele Verpanschungen in den
> ätherischen Ölen festgestellt hat, zum Ärger vieler
> Händler, die davon nichts wußten und sich auf die
> Hersteller verlassen haben.
>
> Noch ein kleiner Hinweis zum Thema 50/52 % oder 48/50 %
> der Hauptinhaltsstoffe. Kein ätherisches Öl nimmt so
> nebenbei die Spezifikationen der div. Arzneibücher mit.
> Im Gegenteil, je nachdem wo ein ätherisches Öl angebaut,
> auch wie es angebaut wird und welche klimatischen
> Verhältnisse vorliegen, die ja jedes Jahr schwanken,
> schwanken auch die Inhaltsstoffe im ätherischen Öl und
> das z. Teil gravierend. Und bei solchen Aussagen ist
> immer Vorsicht angebracht, denn meist wird hier
> nachgeholfen. Mittels aufpeppen mit anderen Pflanzen oder
> synthetischen Zusätzen oder Rektifikation, d.h.
> mehrmaliges destillieren um zuviele oder unerwünschte
> Inhaltsstoffe zu entfernen und das Öl somit auf einen
> Standard zu bringen.
>
> Damit sind solche ätherischen Öle genauso gut, wie die
> ätherischen Öle, die sich in den diversen industriellen
> Kosmetikprodukten wiederfinden. Aber für
> aromamedizinische Anwendungen sind solche Produkte
> überhaupt nicht geeignet und das gilt es eigentlich zu
> beachten. Denn die medizinische Seite ist was ganz
> anderes, als für die Duftlampe oder die Kosmetik.
>
> Liebe Grüße
>
> Gabriela
 Re: Lavendelöl Barreme 19.09.2004 (09:05 Uhr) Gabriela
Hallo Anita,

die Bezeichnung 100 % naturreines ätherisches Öl ist keine geschützte Bezeichnung, jeder kann so deklarieren. Deswegen gibt es ja auch so viele falsche Deklarationen.

Die Bezeichnung naturrein würde mir
> garantieren, dass es sich eben um ein 100% naturreines
> äth. Oel handelt, ohne Verschnitte etc. Die Oele, die
> verändert wurden, haben sie als "natürlich" bezeichnet.

Und ätherische Öle, die die Spezifikationen der div. Arzneibücher erfüllen, werden natürlich als 100 % naturreine ätherische Öle deklariert und sind trotzdem industriell bearbeitete Produkte.

Wie schon schrieb, wird der Lavendel fein für die div. aromamedizinischen Anwendungen ganz anders klassifiziert und eingeordnet. Ein Barreme oder Mont Blanc für ein Lavendelöl kommt bei den Fachleuten, die ätherische Öle aromamedizinisch nutzen überhaupt nicht vor, denn wenn es so wäre, dass diese Öle so hervorragend wären, würden diese auch aromatherapeutisch in Kliniken und von Ärzten/Heilpraktikern angewendet und empfohlen werden. Dies ist aber nicht der Fall.

Man muss auch einfach klar sagen, dass die Produktion eines sehr guten Lavendelöles nicht ausreicht um den Markt zu decken. Also muss es Alternativen geben, aber es bleibt letzten Endes dem Kunden überlassen, für was er sich entscheidet. Und dann ist auch immer der Preis ausschlaggebend, denn Qualität und Reinheit sind leider nicht für ein paar Euro zu bekommen.

Liebe Grüße

Gabriela




Hallo Anita,

als kleiner Tipp für Leute, die ein wirklich reines ätherisches Öl möchten. Es gibt zwei ätherische Öle, die fast jeder Händler in seinem Sortiment hat: das Zedernöl und die Melisse. Wer hier bereits Juniperus viriginiana als Zedernöl anbietet oder die Melisse indicum als Melissenöl anpreist, hat bereits falsch deklarariert. Und die Erfahrung zeigt leider, dass dann meist noch mehr Ungereimtheiten zu finden sind.

Denn gute und seriöse Händler haben sowas nicht nötig und verzichten entweder ganz auf das Melissenöl oder Zedernöl oder deklarieren richtig. Denn beide Öle haben andere Wirkweisen als das, was der deutsche Name verspricht und dies kann bereits fatale Folgen für den Anwender haben, der diese Öle aromamedizinisch nutzt. Denn Juniperus virginiana ist eine Zypressenart und keine Zeder und die Melisse indicum ist Citronellaöl.


Liebe Grüße

Gabriela
 Re: Lavendelöl Barreme 19.09.2004 (11:17 Uhr) passera
Hallo Anita!
Hast Du behawe auch mal konkret auf diese Prozentangaben angesprochen. Würde ich mal machen, wäre ja interessant, was die dazu sagen.
Was die anderen Öle angeht: die scheinen doch ohne Fehl und Tadel zu sein, sodaß Du nicht völlig verzweifeln mußt :-)
Am Anfang habe ich auch ein paar Fehlgriffe getan, zumal ich schon mal vor ein paar Jahren Hobbythek-Kosmetik gemacht habe - und die HT war damals nicht gerade zimperlich, was z. B. das Mischen von ätherischen und Parfüm-Ölen anging. Die Taktik, die Gabriela empfiehlt, erst mal nach den häufig falsch oder irreführend angegebenen Bezeichnungen zu schauen, funktioniert übrigens sehr gut, finde ich.
Ich hoffe, die schönen Düfte stinken Dir nicht so sehr, daß Du jetzt gar keine Lust mehr auf sie hast - das wäre ja ziemlich schade. Frag doch mal bei Primavera, Essence Pur, Oshadhi und wie sie alle heißen nach, ob sie einen Vertrieb für die Schweiz haben. Das wäre ja vielleicht noch einfacher.
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß an Deinen anderen Düften und noch vielen, die folgen.
Schöne Grüße,
Bettina
 Re: Lavendelöl Barreme 20.09.2004 (14:55 Uhr) Unbekannt
Hallo Bettina, Hallo Gabriela

Ich habe nochmals nachgefragt bei behawe und folgende, ausführliche Antwort erhalten von Frau Henrichfreise:

Hallo Frau Shaaban,

vorab ganz klar: Unsere Lavendelöle, Barreme oder andere, sind für den
Einsatz in Kosmetika oder auch pur geeignet! Persönlich habe ich immer
ein Fläschchen naturreines Lavendelöl in der Handtasche, um
Insektenstiche, Verbrennungen oder kleine Wunden zu behandeln. Es wirkt
hervorragend. Auch von unserem Teebaumöl habe ich ein Fläschchen dabei -
besonders hilfreich gegen meine gelegentlichen Herpesausbrüche.

Wie schon in meiner vorherigen E-Mail mitgeteilt, beziehen wir unsere
ätherischen Öle nur von qualifizierten und seriösen Großhändlern. Sie
verfügen über eigene Labors zur Qualitätskontrolle und gehören zu den
führenden Anbietern in Deutschland. Auch renommierte Naturkosmetikfirmen
kaufen dort ein. Zu jeder Lieferung eines Öles erhalten wir
Produktspezifikationen mit den Lieferungen.

Wir kennzeichnen unsere ätherischen Öle nur als naturrein, wenn sie ohne
(!) Veränderungen oder gar "Panschereien" aus der Stammpflanze gewonnen
worden sind und dies auch von unseren Lieferanten so geprüft und
attestiert worden ist. Die Bezeichnung "natürlich" wird verwendet, wenn
es sich um nicht 100 % reine Auszüge aus einer Pflanze handelt. Das
heißt aber nicht, dass dort synthetische Stoffe zugesetzt werden. Es
werden im Gegenteil nur natürliche Stoffe zugesetzt, z. B. Limonene in
natürlichem Zitronenöl.

Nochmals zum Lavendelöl: Die Bezeichnung Lavendelöl Barreme 50/52
bezieht sich auf einen kleinen Ort im Mont-Blanc-Massiv. Es handelt sich
um eine traditionelle, aber veraltete französische Qualitätsbezeichnung.
Die Angabe 50/52 dahinter besagt, dass der Hauptinhaltsstoff des
Lavendels, ein Ester, in der Konzentration von 50 bis 52 % vorliegt.
Ähnliches finden Sie bei Zimtölen oder beim Eucalyptusöl. Anhand dieser
Angabe ist eine Qualitätsabstufung verschiedener Öltypen möglich - aber
alle sind naturrein!

Die Bezeichnung Lavendel fein ist - nach Auskunft unserer Lieferanten -
ebenfalls eine traditionelle Bezeichnung, genau wie sehr fein, extra
oder extra fein, die heute im Handel mit ätherischen Ölen nicht mehr
gebräulich ist.

Im übrigen werden unsere ätherischen Öle nicht "industriell bearbeitet".
Sicher erfolgt die Gewinnung der Öle nicht in irgendwelchen alten
Destillierkolben im Schuppen eines Lavendelbauern, aber eine
qualitätsgesicherte Gewinnung in ordnungsgemäßen Gebäuden mit sicheren
Gerätschaften kann man nicht unbedingt mit "industriell bearbeitet"
bezeichnen bzw. fast schon abwerten. Diese Produktionsweise dient im
Gegenteil einer sauberen und nachvollziehbaren Gewinnung der Öle, die
dann in gleichbleibender Qualität ohne Bedenken in der Kosmetik,
Aromatherapie oder einfach nur zum Wohlfühlen verwendet werden können.

Liebe Frau Shaaban, Sie können sicher sein, dass wir nur darauf
"naturrein" schreiben, wo es das auch wirklich ist. Und "naturrein"
heißt: 100 % aus der Stammpflanze - ohne Zusatz und Panscherei!

So, nun habe ich Ihre Fragen hoffentlich ausreichend beantwortet und
konnte zu Ihrer Beruhigung beitragen.

Viel Vergnügen und Erfolg mit Ihren ätherischen und fetten Ölen wünscht
Ihr behawe-Team
Birgit Henrichfreise


> Hallo Anita!
> Hast Du behawe auch mal konkret auf diese Prozentangaben
> angesprochen. Würde ich mal machen, wäre ja interessant,
> was die dazu sagen.
> Was die anderen Öle angeht: die scheinen doch ohne Fehl
> und Tadel zu sein, sodaß Du nicht völlig verzweifeln mußt
> :-)
> Am Anfang habe ich auch ein paar Fehlgriffe getan, zumal
> ich schon mal vor ein paar Jahren Hobbythek-Kosmetik
> gemacht habe - und die HT war damals nicht gerade
> zimperlich, was z. B. das Mischen von ätherischen und
> Parfüm-Ölen anging. Die Taktik, die Gabriela empfiehlt,
> erst mal nach den häufig falsch oder irreführend
> angegebenen Bezeichnungen zu schauen, funktioniert
> übrigens sehr gut, finde ich.
> Ich hoffe, die schönen Düfte stinken Dir nicht so sehr,
> daß Du jetzt gar keine Lust mehr auf sie hast - das wäre
> ja ziemlich schade. Frag doch mal bei Primavera, Essence
> Pur, Oshadhi und wie sie alle heißen nach, ob sie einen
> Vertrieb für die Schweiz haben. Das wäre ja vielleicht
> noch einfacher.
> Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß an Deinen anderen
> Düften und noch vielen, die folgen.
> Schöne Grüße,
> Bettina
 Re: Lavendelöl Barreme 20.09.2004 (16:21 Uhr) Gabriela
Hallo Anita,

ein absolut starkes Schreiben, indem keinerlei Aussagen zur Reinheit und Qualität getroffen werden.


>
> Wie schon in meiner vorherigen E-Mail mitgeteilt,
> beziehen wir unsere
> ätherischen Öle nur von qualifizierten und seriösen
> Großhändlern. Sie
> verfügen über eigene Labors zur Qualitätskontrolle und
> gehören zu den
> führenden Anbietern in Deutschland. Auch renommierte
> Naturkosmetikfirmen
> kaufen dort ein. Zu jeder Lieferung eines Öles erhalten
> wir
> Produktspezifikationen mit den Lieferungen.

Starke Aussagen, die Frage aber lautet nach welchen Produktspezifikationen und mit welchen Anlysemethoden wird dort die Reinheit und Qualität festgestellt. Denn seriöse Firmen halten hier nicht zurück, sondern weisen ihre Kunden dann auf die unterschiedlichen Analysemethoden hin. Bei Primavera z.B. steht ganz klar in ihren Produktkatalogen, mit welchen Analysemethoden die Reinheit und Qualität festgestellt wird. Und auch bei anderen Anbietern stehen bereits einige der Analysemethoden im Katalog.

>
> Wir kennzeichnen unsere ätherischen Öle nur als
> naturrein, wenn sie ohne
> (!) Veränderungen oder gar "Panschereien" aus der
> Stammpflanze gewonnen
> worden sind und dies auch von unseren Lieferanten so
> geprüft und
> attestiert worden ist.

Meist wird sich hier auf die Aussage der Lieferanten verlassen, um die Kosten eigener Analyse des ätherischen Öles zu umgehen. Auch nutzen Analyseergebnisse nichts, wenn man solche nicht "lesen" kann.

Die Bezeichnung "natürlich" wird
> verwendet, wenn
> es sich um nicht 100 % reine Auszüge aus einer Pflanze
> handelt. Das
> heißt aber nicht, dass dort synthetische Stoffe zugesetzt
> werden. Es
> werden im Gegenteil nur natürliche Stoffe zugesetzt, z.
> B. Limonene in
> natürlichem Zitronenöl.

Aber selbstverständlich doch! Die Frage lautet doch, kann man Händler unterscheiden, ob z.B. ein Inhaltsstoff aus einer Pflanze gewonnen wurde oder in synthetisch nachgearbeiteter Form zugesetzt wurde?

>
> Nochmals zum Lavendelöl: Die Bezeichnung Lavendelöl
> Barreme 50/52
> bezieht sich auf einen kleinen Ort im Mont-Blanc-Massiv.
> Es handelt sich
> um eine traditionelle, aber veraltete französische
> Qualitätsbezeichnung.
> Die Angabe 50/52 dahinter besagt, dass der
> Hauptinhaltsstoff des
> Lavendels, ein Ester, in der Konzentration von 50 bis 52
> % vorliegt.
> Ähnliches finden Sie bei Zimtölen oder beim Eucalyptusöl.
Eigentlich nicht. Die Frage lautet eher, woher kommt überhaupt das Lavendelöl? Denn mittlerweile wird weltweit Lavendelöl angebaut, denn nur die französischen Anbauflächen decken diesen Bedarf längst nicht mehr. Auch in Australien, Russland und Bulgarien sind große Anbauflächen entstanden, aber komischerweise liest man das nirgends auf dem Fläschchen.

Wie ich schon schrieb, ist der Gehalt an Ester im Lavendelöl sehr schwankend und es werden ganz bestimmt nicht so große Chargen von welcher Herkunft auch immer, dengleichen Wirkstoffgehalt, in diesem Fall 50/52 % aufweisen. Also wird nachgeholfen, wie auch immer.

> Anhand dieser
> Angabe ist eine Qualitätsabstufung verschiedener Öltypen
> möglich - aber
> alle sind naturrein!


>
> Die Bezeichnung Lavendel fein ist - nach Auskunft unserer
> Lieferanten -
> ebenfalls eine traditionelle Bezeichnung, genau wie sehr
> fein, extra
> oder extra fein, die heute im Handel mit ätherischen Ölen
> nicht mehr
> gebräulich ist.

Das ist eine der genialsten Aussagen, die ich bisher gehört habe. Erstens was haben die für einen Lieferanten, zweitens was sind das für Händler, die das nicht wissen. Für mich Leute, die ätherische Öle verkaufen, aber letztenden nicht wissen, was sie da verkaufen. Denn die Bezeichnungen, die laut dieser Aussage nicht mehr heute im Handel gebräuchlich ist, Lavendel fein oder extra - ist genau die Klassifizierung, auf die die Menschen Wert legen, die Ansprüche an Qualität und Reinheit eines guten Lavendelöles legen. In der guten medizinischen Literatur gibt es gar keine andere Bezeichnung für das Lavendelöl. Es ist die Bezeichnung, die man bei guten Ausbildern in der Aromamaterie zu hören bekommt und vor allem ist es die Bezeichnung, mit der Ärzte, Klinikpersonal und Heilpraktiker arbeiten. Interessant, dass der Lieferant und der Händler das nicht weiß.

>
> Im übrigen werden unsere ätherischen Öle nicht
> "industriell bearbeitet".
> Sicher erfolgt die Gewinnung der Öle nicht in
> irgendwelchen alten
> Destillierkolben im Schuppen eines Lavendelbauern, aber
> eine
> qualitätsgesicherte Gewinnung in ordnungsgemäßen Gebäuden
> mit sicheren
> Gerätschaften kann man nicht unbedingt mit "industriell
> bearbeitet"
> bezeichnen bzw. fast schon abwerten. Diese
> Produktionsweise dient im
> Gegenteil einer sauberen und nachvollziehbaren Gewinnung
> der Öle, die
> dann in gleichbleibender Qualität ohne Bedenken in der
> Kosmetik,
> Aromatherapie oder einfach nur zum Wohlfühlen verwendet
> werden können.

Wir legen jetzt besonderen Wert auf die Wortwahl "der Öle, die in gleichbleibender Qualität ohne Bedenken in der Kosmetik, usw." . Was bedeutet gleichbleibende Qualität? Also naturreine und unverfälschte Produkte haben keine gleichbleibende Qualität. Muss man klar sagen, z.B. beim Thymianöl, der komplett und ganz gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Chemotypen aufweist und vor allem auch ganz komplette Unterschiede in den Inhaltsstoffen hat, wenn die Ernte im Herbst oder im Frühjahr stattfindet.

Gleichbleibend bedeutet, das Öl muss immer einen gleichen Gehalt an Inhaltsstoffen haben. Nur so wird es für die Kosmetikindustrie berechenbar, weil mit schwankenden Inhaltsstoffen ich meine Cremes individuell dosieren muss, aber mit gleichbleibender Qualität problemlos herstellen kann. Und damit muss aber mit dem Öl was passieren, denn von allein gibts das nicht.

Also im großen und ganzen ein ziemlich einlullendes Schreiben, das für mich mehr Fragen offen lässt, als beantwortet. Denn über die Herstellung, Qualitätsprüfung und Reinheit des ätherischen Öles gibt es leider keine Auskunft.

Liebe Grüße

Gabriela
 Re: Lavendelöl Barreme 20.09.2004 (16:21 Uhr) Gabriela
Hallo Anita,

ein absolut starkes Schreiben, indem keinerlei Aussagen zur Reinheit und Qualität getroffen werden.


>
> Wie schon in meiner vorherigen E-Mail mitgeteilt,
> beziehen wir unsere
> ätherischen Öle nur von qualifizierten und seriösen
> Großhändlern. Sie
> verfügen über eigene Labors zur Qualitätskontrolle und
> gehören zu den
> führenden Anbietern in Deutschland. Auch renommierte
> Naturkosmetikfirmen
> kaufen dort ein. Zu jeder Lieferung eines Öles erhalten
> wir
> Produktspezifikationen mit den Lieferungen.

Starke Aussagen, die Frage aber lautet nach welchen Produktspezifikationen und mit welchen Anlysemethoden wird dort die Reinheit und Qualität festgestellt. Denn seriöse Firmen halten hier nicht zurück, sondern weisen ihre Kunden dann auf die unterschiedlichen Analysemethoden hin. Bei Primavera z.B. steht ganz klar in ihren Produktkatalogen, mit welchen Analysemethoden die Reinheit und Qualität festgestellt wird. Und auch bei anderen Anbietern stehen bereits einige der Analysemethoden im Katalog.

>
> Wir kennzeichnen unsere ätherischen Öle nur als
> naturrein, wenn sie ohne
> (!) Veränderungen oder gar "Panschereien" aus der
> Stammpflanze gewonnen
> worden sind und dies auch von unseren Lieferanten so
> geprüft und
> attestiert worden ist.

Meist wird sich hier auf die Aussage der Lieferanten verlassen, um die Kosten eigener Analyse des ätherischen Öles zu umgehen. Auch nutzen Analyseergebnisse nichts, wenn man solche nicht "lesen" kann.

Die Bezeichnung "natürlich" wird
> verwendet, wenn
> es sich um nicht 100 % reine Auszüge aus einer Pflanze
> handelt. Das
> heißt aber nicht, dass dort synthetische Stoffe zugesetzt
> werden. Es
> werden im Gegenteil nur natürliche Stoffe zugesetzt, z.
> B. Limonene in
> natürlichem Zitronenöl.

Aber selbstverständlich doch! Die Frage lautet doch, kann man Händler unterscheiden, ob z.B. ein Inhaltsstoff aus einer Pflanze gewonnen wurde oder in synthetisch nachgearbeiteter Form zugesetzt wurde?

>
> Nochmals zum Lavendelöl: Die Bezeichnung Lavendelöl
> Barreme 50/52
> bezieht sich auf einen kleinen Ort im Mont-Blanc-Massiv.
> Es handelt sich
> um eine traditionelle, aber veraltete französische
> Qualitätsbezeichnung.
> Die Angabe 50/52 dahinter besagt, dass der
> Hauptinhaltsstoff des
> Lavendels, ein Ester, in der Konzentration von 50 bis 52
> % vorliegt.
> Ähnliches finden Sie bei Zimtölen oder beim Eucalyptusöl.
Eigentlich nicht. Die Frage lautet eher, woher kommt überhaupt das Lavendelöl? Denn mittlerweile wird weltweit Lavendelöl angebaut, denn nur die französischen Anbauflächen decken diesen Bedarf längst nicht mehr. Auch in Australien, Russland und Bulgarien sind große Anbauflächen entstanden, aber komischerweise liest man das nirgends auf dem Fläschchen.

Wie ich schon schrieb, ist der Gehalt an Ester im Lavendelöl sehr schwankend und es werden ganz bestimmt nicht so große Chargen von welcher Herkunft auch immer, dengleichen Wirkstoffgehalt, in diesem Fall 50/52 % aufweisen. Also wird nachgeholfen, wie auch immer.

> Anhand dieser
> Angabe ist eine Qualitätsabstufung verschiedener Öltypen
> möglich - aber
> alle sind naturrein!


>
> Die Bezeichnung Lavendel fein ist - nach Auskunft unserer
> Lieferanten -
> ebenfalls eine traditionelle Bezeichnung, genau wie sehr
> fein, extra
> oder extra fein, die heute im Handel mit ätherischen Ölen
> nicht mehr
> gebräulich ist.

Das ist eine der genialsten Aussagen, die ich bisher gehört habe. Erstens was haben die für einen Lieferanten, zweitens was sind das für Händler, die das nicht wissen. Für mich Leute, die ätherische Öle verkaufen, aber letztenden nicht wissen, was sie da verkaufen. Denn die Bezeichnungen, die laut dieser Aussage nicht mehr heute im Handel gebräuchlich ist, Lavendel fein oder extra - ist genau die Klassifizierung, auf die die Menschen Wert legen, die Ansprüche an Qualität und Reinheit eines guten Lavendelöles legen. In der guten medizinischen Literatur gibt es gar keine andere Bezeichnung für das Lavendelöl. Es ist die Bezeichnung, die man bei guten Ausbildern in der Aromamaterie zu hören bekommt und vor allem ist es die Bezeichnung, mit der Ärzte, Klinikpersonal und Heilpraktiker arbeiten. Interessant, dass der Lieferant und der Händler das nicht weiß.

>
> Im übrigen werden unsere ätherischen Öle nicht
> "industriell bearbeitet".
> Sicher erfolgt die Gewinnung der Öle nicht in
> irgendwelchen alten
> Destillierkolben im Schuppen eines Lavendelbauern, aber
> eine
> qualitätsgesicherte Gewinnung in ordnungsgemäßen Gebäuden
> mit sicheren
> Gerätschaften kann man nicht unbedingt mit "industriell
> bearbeitet"
> bezeichnen bzw. fast schon abwerten. Diese
> Produktionsweise dient im
> Gegenteil einer sauberen und nachvollziehbaren Gewinnung
> der Öle, die
> dann in gleichbleibender Qualität ohne Bedenken in der
> Kosmetik,
> Aromatherapie oder einfach nur zum Wohlfühlen verwendet
> werden können.

Wir legen jetzt besonderen Wert auf die Wortwahl "der Öle, die in gleichbleibender Qualität ohne Bedenken in der Kosmetik, usw." . Was bedeutet gleichbleibende Qualität? Also naturreine und unverfälschte Produkte haben keine gleichbleibende Qualität. Muss man klar sagen, z.B. beim Thymianöl, der komplett und ganz gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Chemotypen aufweist und vor allem auch ganz komplette Unterschiede in den Inhaltsstoffen hat, wenn die Ernte im Herbst oder im Frühjahr stattfindet.

Gleichbleibend bedeutet, das Öl muss immer einen gleichen Gehalt an Inhaltsstoffen haben. Nur so wird es für die Kosmetikindustrie berechenbar, weil mit schwankenden Inhaltsstoffen ich meine Cremes individuell dosieren muss, aber mit gleichbleibender Qualität problemlos herstellen kann. Und damit muss aber mit dem Öl was passieren, denn von allein gibts das nicht.

Also im großen und ganzen ein ziemlich einlullendes Schreiben, das für mich mehr Fragen offen lässt, als beantwortet. Denn über die Herstellung, Qualitätsprüfung und Reinheit des ätherischen Öles gibt es leider keine Auskunft.

Liebe Grüße

Gabriela
 Re: Lavendelöl Barreme 20.09.2004 (17:53 Uhr) Hedwigh
Hallo,

also ich finde diese Esterangaben sehr interessant. Ich habe ein Buch von Maggie Tisserand/Monika Jünemann über Lavendel, da ist auch vom Estergehalt die Rede. Aber ich hatte das vorher nie irgendwo gesehen. Zitat:
"Europäische Öle neigen dazu, süßer und blumiger zu sein und werden auf dem Rohstoffmarkt mit den jeweiligen Esterangaben angeboten, wie 38/40; oder 40/42; oder 48/50."

Viele Grüße, Hedwigh
Hallo zusammen,

> bezieht sich auf einen kleinen Ort im Mont-Blanc-Massiv.
> Es handelt sich
> um eine traditionelle, aber veraltete französische
> Qualitätsbezeichnung.

Ob die Frau schon mal da war??
Mont-Blanc und Barremme sind Regionen in Frankreich, in denen früher mal Lavendel angebaut und destilliert wurde.

Aber heute findet man dort kein einziges Feld mehr mit echtem Lavendel, wenn überhaupt dann noch Lavandin.
Beide Bezeichnungen werden meist nur noch benutzt, um eine gute Qualität vorzutäuschen.

Und eine immer gleichbleibende Menge an Inhaltsstoffen, ist niemals zu erreichen - wo doch schon ein Öl von einem Feld am Südhang anderes richt, als an einem Nordhang.

>Im übrigen werden unsere ätherischen Öle nicht "industriell >bearbeitet".
>Sicher erfolgt die Gewinnung der Öle nicht in irgendwelchen >alten
>Destillierkolben im Schuppen eines Lavendelbauern,

Und gerade hier findet man oft besonders gute Öle!

Gruß

Thomas
 Ganz kurzer Nachtrag! 20.09.2004 (21:27 Uhr) Gabriela
Nochmal ganz kurz hallo,

ich lese gerade einen wunderbaren Bericht, leider erst jetzt gefunden von Prof. Mag. pharm. Dr. Gerhard Buchbauer, nämlich seinen Bericht "Aromatherapeutika" zum 33. internationalen Symposium über ätherische Öle. Wen's interessiert

www.oeaz.at/zeitung/3aktuell/2003/14/haupt/haupt14_2003biol.html

Also stutzig gemacht hat mich nach lesen des Artikels jetzt noch folgende Aussage:

"Die Bezeichnung "natürlich" wird verwendet, wenn es sich um nicht 100 % reine Auszüge aus einer Pflanze handelt."

Eigentlich handelt es sich bei einem ätherischen Lavendelöl um ein Destillat, gewonnen mittels Wasserdampf-Destillation. Aber ein Auszug aus einer Pflanze ist was ganz anderes, nämlich eine Tinktur oder ein Extrakt. Ich glaube niemand, der sich mit ätherischen Ölen beschäftigt, würde dies einen Auszug nennen.

Und so schreibt Dr. Buchbauer zum Schluß seines Berichtes, dass es auch Verfälschungen gibt, wo Pflanzen-Extrakte als ätherische Öle verkauft werden.

Liebe Grüße

Gabriela

 Richtiger Link! 20.09.2004 (21:33 Uhr) Gabriela
Der Link funktioniert nicht, leider.

Also auf www.oeaz.at/zeitung gehen, auf der Startseite ins Archiv und Jahrgang 2003 und die 14. Ausgabe anklicken. Nach unten scrollen, dann findet sich der Artikel und viel Spaß beim Lesen.

Liebe Grüße

Gabriela

Dies ist ein Beitrag aus dem Forum "Ätherische Öle und Räucherwerk". Die Überschrift des Forums ist "Satureja's Forum für ätherische Öle und Räucherwerk".
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